Wie EU-Gelder in die Dörfer fließen

Tülau – Die Nachhaltigkeitsregion Isenhagener Land – was kann sie, und wie pro-fitiert die Region von ihr? Wissenswertes rund um das Leader-Programm gab es jetzt am 23.10.24 in Tülau zu hören, wo sich rund 30 Bürger versammelt hatten. Der Ort für diesen Informationsabend war mit Bedacht gewählt – denn gerade aus der Samt-gemeinde Brome kamen in der jüngeren Vergangenheit nur wenige Projektansätze. Mit dem Abend sollte neuer Schwung geholt werden.

Bromes Samtgemeindebürgermeister Wieland Bartels, gleichzeitig Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), führte in den Abend ein. Kurz zur Struktur: Leader gilt als integrativer Programm-Ansatz der EU zur Förderung einer nachhaltigen Entwick-lung und wirtschaftlichen Stärkung ländlicher Regionen in Europa. Die Region wird gebildet aus der Stadt Wittingen und den Samtgemeinden Brome, Hankensbüttel und Wesendorf. Die LAG dient als „Lenkungsgruppe“ und trägt die Verantwortung für den regionalen Leader-Prozess. Seit 2000 läuft das Programm bereits, und viele unter-schiedliche Vorhaben konnten bereits realisiert werden. „Auch in der Samtgemeinde Brome wurden mithilfe von Leader Projekte umgesetzt“, sagte Thomas Wette, der für das Regionalmanagement zuständig ist.

Allerdings ist die Zahl ausbaufähig. Beispiele gibt es trotzdem, so unter anderem die Neuanlage des Kleinkinderbeckens und die Schaffung einer Bouleanlage im Freibad Brome. Auch der Ohresee, unterschiedliche Lehrpfade und die Burg Brome erhielten durch Leader Fördermittel. „Für unser Freibad-Problem hilft uns das Programm allerdings nur bedingt“, sagte Bartels an dem Abend – einige Nachfragen hätten ihn dazu schon ereilt. „Dort wären möglicherweise Teil-Maßnahmen förderfähig, aber leider nicht das große Ganze.“

Kommunen, Bürger, Vereine sowie Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Sozialem sollen durch das Leader-Programm profitieren. Ziel ist es, Projekte zu unterstützen, die die Dörfer lebenswert halten, ein vielfältiges soziales und kulturelles Angebot schaffen und die regionale Wirtschaft stärken. In fünf verschiedenen Handlungsfeldern können sich Maßnahmen bewegen.

„Sprechen Sie uns an, suchen Sie den Kontakt“, sagte Wette. Gemeinsam könne eine Idee zum Projekt entwickelt werden. Allerdings ist lange nicht alles förderfähig, so dass am Mittwoch auch andere Fördermöglichkeiten wie die Dorfentwicklung und Basisdienstleistungen aus der ZILE-Richtlinie sowie die KMU-Richtlinie und die Ärzteansiedlungsprämie des Landkreises Gifhorn thematisiert wurden. Auch der Kreissportbund gab Einblicke in das breite Spektrum an Möglichkeiten der Förderung im Bereich Sport.

Bartels war am Ende des Abends zufrieden. „Es war wichtig, das Programm gerade in unserer Samtgemeinde noch einmal bekannter zu machen.“ Erste Kontakte wurden gesucht, und Bartels hofft darauf, dass aus den Ideen bald handfeste Projekte werden. HILKE BENTES
Quellenangabe: Isenhagener Kreisblatt vom 25.10.2024, Seite 7

Direkt zu deinem Verband vor Ort: